24. Januar 2012

Für wieviel, haben Sie unsere Freiheit (wie ein Stück Fleisch beim Metzger) verkauft, Herr Schwab?

Der Kessel und die Repression in Bern haben wieder mal gezeigt, wie ungern Kapitalismuskritik heute gesehen wird und wie wichtig das Weltwirtschaftsforum für unsere Eidgenossenschaft ist.

Die Medien berichten teils auch sehr detailliert über die Taktik der Polizei, erwähnen aber nicht die politischen Inhalte sowie Reden die aus dem Kessel heraus gehalten wurden.

Wir wollen uns das Recht auf Kritik nicht nehmen lassen und werden in der Aktionswoche unter anderem auf eine kreative Weise die politische Kritik am WEF und dem kapitalistischen System einbringen.

Das von den Organisatoren selbst als „unpolitisch“ und „parteilos“ motivierte Treffen in Davos steht unter dem ewigen Motto „Mehr Freiheit, weniger Staat“. Dahinter versteckt sich die Schritt für Schritt vorangetriebene, totale Privatisierung der Produktionsstätten und des Dienstleistungssektors, um mehr Gewinn zu erzielen.



Wie sich meistens raustellt, basiert dieser „Gewinn“ auf Entlassungen und Verlegung der Produktionsstätten in Billiglohnländer (Swissprinters als lokales Beispiel).

Es ist wichtig, für eine gute und genaue Kapitalismuskritik, solche Ereignisse zu analysieren, zu verstehen, die Widersprüche aufzudecken und durch die Überwindung dieser Widersprüche eine bessere Alternative der gesamten Gesellschaft und dessen Wirtschaftsystems zu erreichen.

Der Hauptwiderspruch in der jetzigen Situation ist, dass die Produktionskräfte (Arbeitnehmer) in den Betrieben zwar kollektiv, also gemeinschaftlich, die Produktionsinstrumente benutzen. Die Produktionsinstrumente sind aber privatisiert und gehören somit einer Minderheit, welche durch die Arbeit einer Mehrheit profitiert. Diese Art von Ausbeutung ist der wichtigste Widerspruch den es zu Überwinden gilt.

Die Überwindung ist eine Entwicklung und die Entwicklung ist der „Kampf“ der Gegensätze. Die Bekämpfung der steigenden Privatisierung der Produktionsinstrumente, verbunden mit dem Sozial- und Stellenabbau, entspricht somit der Führung des Klassenkampfes. Denn auch die Klasse der Besitzer der Produktionsinstrumente (Bourgeoisie) und die Klasse der Produktionskräfte stehen im Gegensatz zueinander.



Dieser Kampf, der Klassenkampf, kann und wird mit verschiedenen Strategien geführt, welche in der Regel mehr Zeit brauchen als eine Legislaturperiode von vier Jahren.

Zur Unterstützung dieser Kämpfe ist es wichtig, mehrere Diskussions- und Gegeninformationsplattformen zu erarbeiten , „damit die herrschende Meinung nicht die Meinung der Herrschenden bleibt“.


Freie Mitarbeiter der Plattform für Gegeninformation "Freistadt St. Gallen"