14. Dezember 2014

6. Dezember 2014

OSZE Basel



Schlusscommuniqué AGD

20.01.2014

Anarchisten, das Salatbeet und die Abfallberge

Vor drei Jahren entstand das Projekt des anarchistischen Gartens an der Fürstenlandstrasse. So kam man mit Herr Kreis, dem damaligen Grundstückeigentümer in Kontakt. Mit der Abmachung, die Umgebung sauber zu halten, Wege regelmässig von Abfall anderer zu befreien und sich nicht völlig daneben zu benehmen, war es für Ihn in Ordnung den Garten entstehen zu lassen.

Als man in den Garten kam, wurden als erstes mehrere grosse Abfallsäcke mit verschiedenstem Müll aus dem Garten gefüllt. Diese konnten gratis bei der Firma Kreis Wasser AG nebenan entsorgt werden.

Zigarettenstummel, Plastikabfälle, Pet- und Glasflaschen, kaputte Bälle, alte Zeitungen, Feuerwerk, kaputte Kleider, irgendwelche Tücher und vieles mehr wurde zusammengesammelt, damit die Fläche wieder nutzbar war. Grosse Gegenstände z.B. Dreiräder, kaputte Garten- und Liegestühle, ein rostiger Grill, Schlitten, Töpfe, Plastikkübel, ein Gestell, komische Stangen, Velos etc. wurden auf die Seite gestellt. Was man noch verwenden konnte, wurde verwendet.

Innerhalb von zwei Jahren wurden Beete errichtet und bepflanzt, ein Biotop angelegt, ein Gewächshaus gebaut, eine Feuerstelle eingerichtet, ein Unterstand gebaut. Man hat sich getroffen und ausgetauscht, es wurde gejätet, gepflanzt und geerntet. Anwohner und Passanten wurden darauf aufmerksam und man bekam regelmässig positive Feedbacks. Ab und zu kam auch die Polizei vorbei, kontrollierte, nahm Personalien auf und schaute ob alles nach rechten Dingen zu ging.

Nachdem die Bauvisiere gestellt wurden und im St. Galler Tagblatt ein Zeitungsbericht über das Bauvorhaben und den Besitzerwechsel des Grundstücks erschienen ist, nahm man telefonischen Kontakt mit Herr Herzig, Geschäftsführer der Herzig AG, auf. Man informierte sich über den Baubeginn, da man das Grundstück noch so lange wie möglich nutzen wollte. Herr Herzig bat uns das Areal aufzuräumen und zu verlassen, da der Baubeginn auf April/Mai 2013 angekündigt war.

Das mitgebrachte Material wurde wieder mitgenommen und der bestehende Abfall grob flächig zusammen geräumt. Ein TVO Reporterteam dokumentierte das Geschehen (siehe link: http://www.tvo-online.ch/mediathek/?foo=garten).
Man hat einiges mehr, als zu wenig aufgeräumt.

Wieso Herr Herzig die Sachlage verändert darstellt verstehen wir nicht und finden es schade, dass der Garten im letzten Jahr nicht mehr genutzt werden konnte. Wir, auf jeden Fall, haben das Gelände mit gutem Gewissen verlassen.

Besten Dank an Herr Kreis, für seine Kulanz, das Areal nutzen zu dürfen. Uns würde es freuen, wenn mehr solche Gärten oder Projekte in absehbarer Zeit entstehen.